omenanto

In der Bloggerwelt erfreue ich mich an Poesie, Anekdoten und großartigen Erzählungen. Habe jedoch nicht damit gerechnet, dass mich etwas Geschriebenes so sehr im Herzen trifft. Ich glaube, weil es ein bestürzendes Schicksal aus dem echten Leben ist.

Möchte mein Mitgefühl schreiben, traue mich nicht. Wie kann ich mir anmaßen einen Schmerz mit zu fühlen, der so erschütternd ist?

Warum mach ich das überhaupt? Schreibe ich ihr oder für mich? Was möchte ich sagen und wie formulieren, dass es nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel für sie ist. Ich kenne diese Frau nicht. Lese ihre Geschichte und weine bitterlich.

Das ist also unsere eine Welt. Auf der dem einem Glück und dem anderen zeitgleich Unheil widerfährt.

Mein Sohn wurde im September 2011 geboren. Welch intensive Momente ich seither durch ihn erlebe! Er hat mir gezeigt, was Vollkommenheit heißt.

Im selben Monat und im gleichen Jahr musste sie ihren Jungen zu Grabe tragen. Mit erst zwanzig Jahren ist er bei einem tragischen Unfall von ihr gegangen.

Nun sagt mir, gibt es eine tiefere Liebe, als die der Mutter zu ihrem Kind? Falls ja, kenn ich sie nicht.

Ich lese ihre Zeilen und bin berührt. So berührt, dass diese lange nachdem ich mein Notebook zugeklappt habe, in meinen Gedanken schwirren. Habe das starke Bedürfnis ihr mehr zu geben, als „nur“ ein „gefällt mir“. Doch wie viel gibt ein Wortschatz her? Die passenden Wörter finde ich nicht.

Eine wundervolle Mutter schreibt in ihrem Blog, Briefe an ihrem geliebten Sohn. Von seinem Todestag an bis heute. Was in ihr vorgeht, sie erlebt, welch Gedanken sie quälen und wie der Lebensmut zaghaft an ihrer Trauer kratzt.

In einer Ihrer Briefe zitiert sie:

Und manchmal, während wir so schmerzhaft reifen, dass wir beinahe daran sterben, erhebt sich aus allem, was wir nicht begreifen, ein Gesicht und sieht uns strahlend an”  Rainer Maria Rilke 

Ich wünsche ihr mit meinen Zeilen viele strahlenden Gesichter und sonnige Momente und verneige mich vor ihrem Lebensmut und ihrer Kraft.

omenanto.

Luise

8 Gedanken zu “omenanto

    1. luiseshorty sagt:

      Guten Morgen, Antonietta, freu mich sehr, über Deine Antwort. Habe doch ziemlich lange mit mir gehadert ob ich den Beitrag hochstellen soll oder nicht. Jetzt weiß ich, dass es ok für dich ist.

      Sehr gerne!!!

      Viele Grüße und einen sonnigen Start in den Tag.

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  1. ernstblumenstein sagt:

    Ich glaube es geht allen Bloggern, ob jung oder alt, ähnlich oder gleich. Irgendetwas berührt einem, Gedanken fliessen, bilden Worte die heraus wollen. Du hast es mit deiner gekonnten Erzählweise auf den Punkt gebracht. Schön.
    Uebrigens : Du bist jung – ich bin 73 Jahre alt und trotzdem geht es mir gleich wie dir. Ich ringe auch um Worte, soll ich oder nicht, passt es usw.? Dein Beitrag macht mir Mut.
    Hab einen schönen Tag. Ernst

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    1. luiseshorty sagt:

      Lieber Ernst, jetzt darf ich gleich zweimal meine Zweifel ablegen, die ich bei der Veröffentlichung des Beitrages hatte. Erst schreibt Antonietta mir, dass sie sich über meine Wörter freut und nun Du, dass mein Beitrag Dir Mut macht. Ich pflichte Dir bei und bin überzeugt davon, dass Betroffenheit kein Alter kennt. Wenn man die Möglichkeit bekommt, diese niederzuschreiben fühlt es sich auf eine gewisse Art und Weise erleichternd an. Vielen Dank für Deine schöne Rückmeldung. Lg

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